REVIEW: OROCHEN - MECHANICAL EYES

Nach ihrer im Dezember 2017 erschienenen und selbstbetitelten Debüt-EP präsentiert die schwedische Metal-Rock Band Orochen nun ihre neue EP "Mechanical Eyes".

Foto/Quelle: Orochen
Foto/Quelle: Orochen

Jonas, Emil, Rasmus und Hampus haben sich Anfang 2017 in Göteborg kennengelernt. Jonas Mattson (Vocals, Gitarre, Banjo) spielte und schrieb Musik für Ruins und The Silent Fool. Zwei seiner Songs sind im Kanadischen Film "Route Of Acceptance" (2012) zu hören. Rasmus Lindblom (Bass, Synth) gehörte den Bands Navelin und Causeries an. Emil Gustavsson (Gitarre, backing Vocals) spielte bei Birchwood und Oak;  Hampus Olsson (Drums) war Teil der Band Intelligent Animal Minds.

OROCHEN VEREINEN (POST-)ROCK, METAL & FOLK

Die Reise von Orochen begann in einem kleinen Proberaum in Göteborg. Dort tüftelten und schrieben die Musiker ihre ersten gemeinsamen Songs. Und eines war von Anfang an klar: der Sound soll düster und dystopisch sein. Auch lyrisch wollen Orochen ihr Talent ausschöpfen; Songwriting ohne jegliche Filter und Vorgaben. Die Musik der Debüt-EP setzte sich aus vielen verschiedenen Einflüssen zusammen; hauptsächlich aber (Post-)Rock, Metal und Folkmusik.

Die neue EP "Mechanical Eyes" wurde von Sänger Jonas Mattsson geschrieben. Den Mix übernahm Ulf Blomberg/HoboRec (Grace.Will.Fall, Old Kerry McKee, Electric Eel Shock); das Mastering Magnus Lindberg (Cult of Luna, Refused, Russian Circles, Tribulation etc.). Hinter dem Artwork der Platte steckt Robin Norman.

 

Wie schon auf ihrer ersten Platte "Orochen" vereinen die Schweden auf "Mechanical Eyes" mehrere Musikstile, die im Ganzen einen uniquen Sound kreieren. Durch die EP zieht sich eine geheimnisvolle Atmosphäre, die düster und kalt, aber in gewisser Weise auch ermutigend und zuversichtlich wirkt.


MECHANICAL EYES: DIE WELT WIE WIR SIE WAHRNEHMEN UND MIT IHR UMGEHEN

Der Auftaktsong "Dirty Hands" verbindet Rock mit Folk und Post-Metal und beschreibt eine zeitgenössische, kapitalistische Apokalypse innerhalb des Wirtschaftswachstums.

 

Orochen beschäftigen sich mit vielerlei aktuellen Themen, die sie in ihren Songs zum Ausdruck bringen. So handelt der Titeltrack "Mechanical Eyes" von einer "Welt im Zittern", die aufgrund von menschlichem Egoismus im Bezug auf die Umwelt zusammenzubrechen scheint. Der Mensch betrachtet die Welt also mit "mechanischen Augen". Um die Relevanz und bedrohliche Energie voll und ganz auszudrücken, wurde der Song in einem einzigen Live-Take aufgenommen und anschließend mit verschiedenen Overlays verarbeitet.

 

"Shiny Sting Of Lies" beheimatet Einflüsse aus der Country-, Americana- und Post-Rock-Szene. Der Song erzählt die Geschichte eines sinnbildlichen Spinnennetzes, das sich aus einem Konstrukt von aneinandergereihten Lügen bildet und aussichtslos scheint.

 

Der vierte Song der EP, Thinking Eyes, ist ein starker, melodischer Post-Rock Song. Er beschäftigt sich mit Religion, die von vorherigen Generationen geerbt wurde und die Menschen sowohl zusammenbrachte, als auch teilte.


Orochen kreieren mit "Mechanical Eyes" ihren eigenen mystischen Sound und kombinieren gekonnt vielerlei musikalische Stile und Einflüsse. Das Gesamtwerk ist eine aussagekräftige und virtuose Platte. Die Themen der Songs regen zum Nachdenken an und nehmen uns mit auf eine etwas düstere, aber trotzdem spannende und hoffnungsvolle Reise.


(c) Sarah, 20. Januar 2020