von Pia Schirmann und Sarah Weinberg | 29.10.2020
Die Band Jawmonks feiert in diesem Jahr ihr elfjähriges Bandjubiläum. Nach "Guidetracks" (2015) und "Horizon" (2017) veröffentlicht die dreiköpfige Band aus dem mittelfränkischen Lauf an der Pegnitz nun ihre dritte Platte "All That Remains", die ehrlicher und persönlicher nicht sein könnte. Es geht um Mut, Verzweiflung, gebrochene Herzen, Zuversicht, Freundschaft, Liebe und sich selbst zu finden. Zusammengefasst: "All That Remains" erzählt Geschichten über das Leben, die jeder Mensch schon erlebt hat. „All That Remains“ – alles was bleibt: Drei Freunde, die Spaß zusammen und an ihrer Musik haben.
Und auch musikalisch haben Jawmonks zu sich selbst gefunden: Die Platte liefert feinsten Pop-Punk, u.a. inspiriert von The Story So Far, Neck Deep und Knuckle Puck.
"All That Remains" zeigt sich im Vergleich zu den ersten beiden Platten als große musikalische Weiterentwicklung der Jungs:
Von Punk-Rock zu Pop-Punk. Thematisch zieht sich ein Wandel durch "All That Remains". Beginnend mit Erinnerungen, einem Labyrinth, in dem man gefangen sein zu scheint, was davon
bleibt und dass schlussendlich alles wieder ins Gleichgewicht fällt.
Der stärkste Kontrast auf "All That Remains" spiegelt sich sowohl musikalisch als auch textlich in den Songs "The Maze Inside My Head" und "Steady State" wieder: Hier stehen sich Unsicherheit und Zuversicht gegenüber.
Der letzte Song, "Outro", wird mit sanften Gitarrenklängen und einem Hauch Melancholie eingeleitet und beendet die Platte mit dem Satz “This is all that remains, it’s who I am, who I was and who I’d like to be”. Ein sowohl musikalisch als auch thematisch perfekter Abschluss einer sehr persönlichen Platte, die die Hörer*innen auf eine emotinale Reise mitnimmt.
Fazit Pia: All That Remains zeigt mir eindrucksvoll, warum ich Pop-Punk liebe. Die Platte hat mich dazu inspiriert, wieder mehr
Zeit mit toller Musik wie dieser Platte zu verbringen. Nicht nur musikalisch sondern vor allem textlich bin ich von der Platte begeistert. Meine Lieblingssongs sind "3
AM" und "The Maze Inside My Head".
Fazit Sarah: Meine absoluten Favoriten auf "All That Remains" sind "3 AM",
"Memories" und "Outro". Die Songs zeigen nicht nur die musikalische Weiterentwicklung von Jawmonks, sondern beweisen auch, dass viel
Arbeit, Talent und Herzblut in dieser Platte steckt. Die ausschlaggebenden Punkte sind meiner Meinung nach die eingängigen Melodien und die bewegenden
Themen, mit denen sich "All That Remains" beschäftigt.
Hallo Jungs. Bevor wir näher auf eure neue Platte "All That Remains" eingehen, haben wir ein paar Fragen zu euren beiden Singles. Warum habt ihr "The Maze Inside My Head" und "Steady State" also Auskopplungen der Platte gewählt?
Michi: Wir haben lange überlegt welche Songs denn unsere musikalische Weiterentwicklung am besten widerspiegeln würden. Letztlich fanden wir, dass The Maze Inside My Head und Steady State die besten Kandidaten dafür sind, weil sie auch so unterschiedlich sind. Inhaltlich, als auch musikalisch. Als wir ins Studio sind, waren wir von The Maze Inside My Head schon ganz angetan. Während der Produktion im Studio hat sich das geändert. Wir waren am Ende ganz schön im Verzug. Der Song (TMIMH) war der letzte Song, den wir aufgenommen hatten. Wir waren da im sechsten Studiotag, waren müde und unkonzentriert und dachten in dem Moment nicht, dass er so gut werden würde. Umso schöner war es, als wir von Johannes [Produzent] dann den ersten Mix bekommen haben und er meinte nur so: SINGLE!!!
Was steckt hinter dem Video für „The Maze Inside My Head“?
Jawmonks: The Maze Inside My Head ist in unseren Augen der beste Song auf der Platte und das wollten wir mit dem Video nochmal verdeutlichen.
Was sind die Inspirationen/Hintergründe der beiden Singles?
Michi: In TMIMH geht es eher so um die Leere und Unsicherheit, die man bei einer schwierigen Trennung erlebt. In meinem Fall hat sich da wirklich ein Labyrinth aufgebaut, aus dem ich erst wieder rausfinden musste.
Steady State gibt eher die Zuversicht, da geht’s dann so um: Hey, alles wird dann wieder gut, jeder findet irgendwie sein Gleichgewicht wieder, auch wenn es dazu manchmal ein paar Tiefschläge braucht. Der Song Steady State ist auch der jüngste Song auf der Platte. Das schließt den Kreis ganz gut. Aber die Texte sprechen denke ich für sich.
Wie lief die Produktion? Was hat sich im Vergleich zu den letzten Platten geändert?
Jawmonks: Wir sind dieses Mal in ein richtiges Studio gegangen. Die Produktionen davor waren eher so D.I.Y. – hatte auch seinen Reiz, aber wir wollten unsere musikalische Steigerung auf jeden Fall in der Qualität der Aufnahmen wiederfinden. An sich waren die Aufnahmen sehr anstrengend, aber das sind sie wahrscheinlich bei jeder Band. Wir waren auch ambitioniert mit 6-7 Songs an sechs Tagen.
Der Spruch: „Studio ist Krieg“ hat sich jedenfalls als Running Gag im Studio etabliert. Den Studiokrieg hätten wir auch fast verloren, wir hatten unterwegs ein paar Probleme, weshalb es dann am letzten Tag Spitz auf Knopf stand, ob wir überhaupt fertig werden würden. Aber unser Produzent Johannes Seeger hat immer einen kühlen Kopf bewahrt und genau in diesen Momenten mit Ruhe und Souveränität gesagt: „Das schaffen wir schon“. Am selben Abend hat er gesagt: „Als ich das gesagt habe, habe ich nicht gedacht, dass wir es schaffen.“
Dem Jo aka Pete wollen wir hier auf jeden Fall noch einen fetten Dank für die Zeit aussprechen. War richtig schön, mit ihm da zu arbeiten. Er hat uns ziemlich gepusht und viel aus uns und den Songs rausgeholt. Ohne ihn wäre das alles nicht so glatt gelaufen. In diesem Sinne: Thanks Pete <3
"KURZ GESPROCHEN: DURCH DAS LEBEN GEFORMT UND IMMER EIN BISSCHEN BESSER GEMACHT BLEIBT MAN AM ENDE IMMER MAN SELBST. ALLES WAS BLEIBT - ALL THAT REMAINS"
Wie kam es zum Titel „All That Remains“? Warum wurde der Song zum Albumtitel?
Jawmonks: Auch hier haben wir lange überlegt, ursprünglich war auch mal geplant, die Platte „The Maze Inside My Head“ zu nennen. Aber das war uns dann ein bisschen zu düster für die ganze Platte. All That Remains ist dann in den Fokus gerückt, als wir uns mit der ganzen Platte und den Songs auseinandergesetzt haben.
All That Remains – Alles Was Bleibt. Das ist ein bisschen der rote Faden, der sich durch die Platte zieht. Wenn man sich die Texte mit dem Hintergedanken durchliest wird das auch jedem einleuchten – wir verraten mal nicht zu viel.
Kurz gesprochen: Durch das Leben geformt und immer ein bisschen besser gemacht bleibt man am Ende immer man selbst. Alles was bleibt – All That Remains.
Welche Besonderheiten bringt die neue Platte mit?
Jawmonks: Alles viel melodischer, poppiger, man kann es sich wirklich gut anhören. Die Platte spiegelt jetzt endlich mal wieder, wie wir wirklich klingen wollen. Bei dem Vorgänger Horizon war es uns schon noch sehr wichtig, was andere Leute aus der Szene über uns denken und haben dementsprechend auch Songs gemacht.
Es gibt auf „All That Remains“ auf jeden Fall keine Double – Time – Punkrock – Parts, sondern die Musik, auf die wir Bock haben.
Andi Jäger von Me and Reas meinte am Telefon: „Klingt fett, das hab ich jetzt nicht erwartet. Klingt schon mal nicht nach einer deutschen Produktion, was auf jeden Fall für die Produktion spricht.“
Michi: Ich muss sagen, dass die Platte für mich ganz persönlich sehr wichtig ist. Ich habe fast alle Texte und Songs geschrieben. Die sind teilweise schon zwei Jahre alt. Ich hatte damals eine ziemlich schwierige Phase in meinem Leben und hatte da so meine Probleme mit mir und mit der Welt. Ich habe dann einfach angefangen, alles aufzuschreiben, was mich umtreibt. Das hat mir, in der Verbindung mit dem Musik machen mit den Jungs, sehr geholfen, meinen Blick wieder nach vorne zu richten und auch mein Gleichgewicht wieder zu finden. Zusammenfassend: Es ist einfach ne gute Pop-Punk Platte geworden.
"DIE ZENTRALE MESSAGE, DIE MIR AUF JEDEN FALL WICHTIG IST: ANZUERKENNEN, DASS ES EINEM AUCH MAL NICHT SO GUT GEHEN
DARF."
Habt ihr einen Lieblingssong auf der Platte?
Michi: TMIMH + Memories. Das Outro war allerdings für mich auch noch ein riesen Ding. Der Text fasst die Platte sehr gut zusammen. Der hat auch eine eigene Seite in dem Artwork bekommen.
Wer oder was hat euch bei den sieben neuen Songs musikalisch inspiriert?
Michi: Musikalisch auf jeden Fall Stefan’s Pop-Punk Playlist (Empfehlung!). The Story So Far, Neck Deep, Knuckle Puck, Moose Blood… Das waren und sind die Bands, die mich beim Schreiben inspiriert haben.
Wer oder was hat euch bei den sieben neuen thematisch inspiriert?
Michi: Ein bisschen egoistisch, aber das ist so eine persönliche Platte für mich. Ich habe mich sehr mit mir selbst auseinandergesetzt. Es gab da jetzt keine großen äußeren Einflüsse, außer die musikalischen. Die zentrale Message, die mir auf jeden Fall wichtig ist: anzuerkennen, dass es einem auch mal nicht so gut gehen darf. Dass es wichtig ist, dass man sowas auch zeigen darf, gerade auch als Kerl. Gibt für solche Themen einfach zu viele Stigmata, die es aufzuweichen gilt.
Wo bleibt denn eigentlich der neue Merch inkl. Unterhosen?
Jawmonks: Socken gibt es ja schon! Unterhosen wären auf jeden Fall ne Überlegung wert.
Jetzt haben wir noch ein paar Entweder-Oder-Fragen für euch:
Michi: Müssen die anderen beantworten, bin neutral.
Stefan: Podcast
Leon: Hörbuch
Jawmonks: Immer auf der Suche nach nem neuen geilen Spezi – Tipps anyone?
Michi: Müssen die anderen beantworten, bin neutral.
Stefan: Eigentlich eher Filme, aber ich habe auch ein paar Lieblingsserien.
Leon: beides, kann mich da nicht festlegen!
Zum Abschluss des Interviews würden wir gerne eure Zeichenkünste auf die Probe stellen. Bitte zeichnet euch im Proberaum!