stay alive foundation

Abseits von der Musik ist es auch wichtig über andere Dinge im Leben zu sprechen. Die Stay Alive Foundation ist ein junges Projekt und setzt sich für depressive Menschen ein. Depressionen sind leider in unserer heutigen Gesellschaft ein viel zu wenig ernst genommenes Thema. Dabei betrifft es so viele von uns. Da wir so etwas natürlich gerne von Herzen unterstützen, habe wir uns mal mit dem Gründer der Stay Alive Foundation - Marcel Azeroth - unterhalten und ihm ein paar Fragen gestellt. 

Quelle: Facebook
Quelle: Facebook

Zunächst: Hut ab! Unsere ganze Redaktion ist begeistert von der Stay Alive Foundation und steht absolut dahinter! 

Marcel: Danke, es bedeutet mir eine Menge so etwas zu lesen/hören und auch die Unterstützung und das Interesse eurer Seite bedeutet mir die Welt.

 

Was hat dich dazu bewegt, die Stay Alive Foundation zu gründen?

Marcel: Ich lebe seit meinem 16. Lebensjahr mit Depressionen und in diesen mittlerweile 11 Jahren habe ich viele Phasen der Krankheit am eigenen Leib erfahren. Für mich persönlich war das Schlimmste immer dieses Gefühl mit all meinen Gedanken, den Ängsten und der Leere, allein zu sein. Dieses durch das Leben gehen und denken, dass man eigentlich von einem anderen Planeten kommt und hier nicht hingehöre, war erdrückend.  Wir sind so viele Menschen und das rasante Wachstum von Technologie erlaubt es uns 24/7 zu kommunizieren und trotzdem fühlte ich mich in dieser Welt unverstanden und einsam. Es war immer wie ein grotesker Witz, worüber keiner lachen kann.  Aus diesem Gefühl kam die Idee anderen Betroffene und auch mir zu zeigen, dass wir mit all dem nicht allein sind.

 

Wen möchtest du mit deinen Aussagen erreichen? Was möchtest du in den betroffenen Menschen auslösen?

Marcel: Einerseits will ich betroffene Jugendliche ansprechen, aber auch Menschen die noch nie mit dem Thema in Kontakt gekommen sind. Gerade die zweite Gruppe wird oftmals bei der Aufklärungsarbeit vollkommen außen vorgelassen. Depressionen sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, da reicht es nicht „nur“ Menschen anzusprechen, die von Depressionen und anderen mentalen Krankheiten betroffen sind. 

Stay Alive will in Menschen zwei Dinge auslösen. Einmal sollen Kids mit Problemen erkennen, dass sie nicht allein sind. Sie sollen das Gefühl bekommen, dass es da draußen Menschen gibt, die verstehen was sie durchmachen und für sie da sind. 

Unser zweites Ziel ist es Menschen dabei zu helfen ihren eigenen Weg im Leben zu finden und zu gehen. Wir wachsen heutzutage in einer leistungsorientierten Ellenbogengesellschaft auf, ohne wirklichen Platz für Emotionen. Stay Alive will Menschen das Gefühl geben, dass es auch anders geht. 

 

Welche Hürden gab es bisher? Welche Erfolge und unvergesslichen Momente?

Marcel: Ich arbeite hauptberuflich 40 Stunden die Woche und betreibe Stay Alive komplett in meiner Freizeit. Somit ist die größte Hürde oft die fehlende Zeit, um alle Ideen umzusetzen bzw. so schnell umzusetzen, wie ich es gern hätte.

 

Stemmst du das ganze Projekt alleine, oder hast du Unterstützung? Wie finanzierst du das Projekt?

Marcel: Bei Stay Alive gibt es zwei ganz entscheidende Personen. Einmal Florian, ein sehr guter Freund von mir, der mir die Design-Arbeit abnimmt, und Rahel, meine Freundin. Sie hilft mir beim Verpacken von Sendungen, betreut mit mir unsere Stände auf Konzerten/ Festivals und ist mein geistiger Sparringspartner wenn es um Ideen, Artikel oder Konzepte geht. Ich übernehme 90% der Arbeit die anfällt, aber ohne diese Beiden würde es das Projekt nicht geben.

Stay Alive ist kein Verein und finanziert sich somit komplett über den Verkauf von Merchandising und privaten Investitionen von mir.

 

Wie wird die Zukunft der Stay Alive Foundation aussehen?

Marcel: Stay Alive wird in den kommenden Monaten einen neuen Namen bekommen (Es gibt eine Organisation mit ähnlichen Namen von einem Sender der früher dafür bekannt war Musikvideos auszustrahlen… ), die Grundidee bleibt aber gleich. Wir glauben, dass wir etwas ändern müssen und wir glauben, dass wir dazu Menschen helfen müssen sich selbst zu helfen. Das soll weiter über Inhalte im Internet geschehen, jedoch wollen wir auch verstärkt in Schulen, Universitäten und sonstigen Einrichtungen präsent sein und mit Menschen reden.

Abseits davon soll das Projekt finanziell eigenständig werden und es ermöglicht, dass man sich auch mal 40 Stunden die Woche damit beschäftigt. Das bedeutet, dass es mehr Merchandising geben wird.

 

Welche Message möchtest du den Leuten, die dieses Interview lesen, mit auf den Weg geben?

Marcel: Ich kenne dich nicht, aber ich weiß, dass du dieses Interview gelesen hast und dich so auf irgendeine Art und Weise mit den Dingen auseinandersetzt die uns wichtig sind. Du machst den Unterschied, den wir dringend brauchen und dafür bin ich unendlich dankbar. 

 

Wenn ihr die Stay Alive Foundation genauso unterstützen wollt:

 

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(c) Nadi, Mai 2017