"Roh. Hart. Schwer."
Van Holzen - mehr als nur eine deutsche Rock Band aus Ulm. Mit viel Energie und lauten, krachenden Sound betreten sie die Bühne. So auch vor einiger Zeit als sie in München als Support für Heisskalt spielten. Wir haben die Band vor ihrem Auftritt zum Interview getroffen.
Wie entstehen eure Texte? Was sind die Inspirationen für eure Musik? Auch im Bezug auf euer Debüt Album
gesehen.
VAN HOLZEN: Vor allem beim Album war's so, dass die über 'n ganz langen Zeitraum entstanden sind und nie so wirklich „Ich
setz mich hin und schreib n Text“ sondern immer so'n bisschen und meistens nachts im Bett. Da kamen dann halt so die Themen, die einen tagsüber beschäftigen. Und die Inspiration kommt eigentlich
meistens aus unseren Umfeld und von den Sachen die in der ganzen Welt passieren. Da hat man in letzter Zeit so viel Material über das man schreiben und sich auskotzen kann. Da fällt es nicht
schwer Inspiration zu finden. Ist leider so, aber für die Inspiration ist es gut.
Wie würdet ihr 'Anomalie' in drei Worten beschreiben?
VAN HOLZEN: Roh. Hart. Schwer.
Wieso schwer?
VAN HOLZEN: Es war ein langer Weg bis zum Album bzw. bis zum Aufnahmeprozess. Neu finden, neu schreiben, weg werfen. Der
Aufnahmeprozess ging dann schnell. Deshalb war das ein harter Weg, aber wir sind jetzt auch sehr zufrieden und freuen uns voll, wenn es raus kommt.
Wie war die Zusammenarbeit für das Album mit Phil Koch?
VAN
HOLZEN: Mega geil. War wirklich sehr sehr cool. Im Voraus haben wir und Phil zusammen im Proberaum getroffen und an den Songs gefeilt. Das war gar nicht so
Produzenten-guckt-herab-auf-Musiker oder andersrum, die gemeinsame Zusammenarbeit war einfach auf gleicher Augenhöhe. Auch die drei Wochen die wir im Nachhinein in der Schweiz waren, waren super
angenehm. Ich glaub das würden wir nicht mit jedem Menschen aushalten. Aber mit Phil und Simon Jäger ging das gut. Da sind wir dankbar für.
Ihr habt schon einige Bands supportet und viele Shows gespielt. Gibt es eine bestimmte Show, die ihr so schnell nicht vergessen werdet?
VAN HOLZEN: Das sagen wir in jedem Interview – Madsen in Hamburg! Viele Leute, es war schön, es war groß, eine schöne Atmosphäre
und die Energie zu spüren vom Publikum ist was besonderes. Den Abend haben wir immer im Kopf.
Gibt es ein Ritual bevor ihr die Bühne betretet oder ein Ritual wie ihr eine Show
eröffnet?
VAN HOLZEN: Haben wir gar nicht. Wir schauen, dass jeder da ist, dann klatschen wir uns ab und gehen wir hoch. Und ziehen da unser Ritual ab.
Arg viel Vorbereitung haben wir da nicht.
Gäbe es für euch ein Wunschfeature mit irgendeinem Künstler oder einer Künstlerin?
VAN HOLZEN: Simon Neil von
Biffy Clyro ist ganz schön geil, auch was er jetzt so in seinem Nebenprojekt macht. Mit dem würde ich halt gern mal Songs schreiben. Muss nicht unbedingt ein Feature sein, da sind wir ein
bisschen vorsichtig, weil mit Feature schießt man sich ein bisschen ins Bein. Ich würde lieber mit vielen Leuten nur Songs schreiben.
Was sind eure Pläne für die nächste Zeit, neben dem Album - Release und der Tour?
VAN HOLZEN: Abitur. Das heißt dieses erste Halbjahr ist es auch schwierig für uns da mit vielen Shows Fuß zu fassen. Klar ist es nach einem Release cool, wenn man eine große Tour
spielen kann, aber das funktioniert erstmal nicht. Erstmal vier Release Shows, dann lernen wir ganz viel, machen das Abi und dann in der zweiten Jahreshälfte ganz viele Shows. Dann haben wir auch
Zeit und können wieder Neues schreiben.
Wie war's damals im Schrank bei Circus HalliGalli?
VAN HOLZEN:
Verrückt. Das war eine coole Erfahrung. Wir dachten, als wir das Angebot bekommen haben „Ja so 'ne Rockband da ist nicht so cool“ aber dachten uns dann: es kommt drauf an wie man es macht. Wir
sind dort ja auch nicht aus diesem Schrank raus gesprungen, sondern haben das in unsrem Stil und unserem Look gemacht. Von daher war das eine geile Erfahrung. Da erreicht man eben viele Menschen
in einem kurzen Zeitpunkt. Außerdem ist es witzig eine Fernsehproduktion mit anzugucken.
Zum Abschluss haben sich die Jungs gegenseitig als Superhelden mit ihren Superkräften gemalt.
Daniel: Jonas ist eine Raucherlunge. Seine Superkraft ist rauchen.
Jonas: Ich hab Florian gezeichnet im Bett, wie er schläft. Weil er kann einfach immer und überall schlafen und ich ihn dafür beneide.
Florian: Ich hab Daniel gemalt. Er kann tatsächlich 2:40 Minuten die Luft anhalten. Das ist seine Superkraft.
Danke für eure Zeit und viel Erfolg mit dem Album!
(c) Alisa, März 2017