Das Jahr 2019 konzerttechnisch mit einer Show von Architects beginnen?  Aber hallo! Die Band veröffentlichte vor gut zwei Monaten ihr neues Album "Holy Hell" und tourt damit aktuell durch Europa. Nach der Platte "All Our Gods Have Abadoned Us", die den unendlichen Kummer und Schmerz der Band um den Verlust des geliebten Familien- und Bandmitglieds behandelt, reiht sich "Holy Hell" in eine weitere Phase der Verarbeitung des Todes von Tom Searle ein. Doch "Holy Hell" zeigt, das wird an Songs wie "Death Is Not Defeat" deutlich, dass die Band trotz des Verlustes weitermacht - besonders auch im Sinne des Verstorbenen, der stets bei jeder Show im Geiste der Band dabei ist. 

Mit Polaris und Beartooth im Gepäck, die die ordentlich gefüllte Mitsubishi Electric Halle bei Laune hielten, betraten Architects die Bühne. In der Setlist fanden sich nicht nur neue Hits wie "Modern Misery", "Hereafter" oder "Royal Baggers", sondern auch Klassiker wie "These Colours Don't Run", "Nihilist" und "Gravedigger". Natürlich darf auch zur Würdigung Toms "Gone With The Wind" als Zugabe nicht fehlen. Die Band hat nicht nur soundtechnisch einige Level nach oben geschaltet, sondern auch was die Bühnenshow betrifft: Über Lichtshows, riesigem Bildschirm im Hintergrund bis hin zu großen Feuerfontänen war alles dabei. Und in der Mitte Frontmann Sam Carter, der trotz all dieser aufmerksamkeitsfressenden Visualitäten stets präsent im Mittelpunkt steht und das widerspiegelt, was das Phänomen Architects ausmacht. Eine ganz großartige Band mit einmaliger Geschichte.

(c) Nadi, Januar 2019