KONZERTBERICHT: BERQ @ E-WERK ERLANGEN

Von Kati Kostev | 18. Februar 2025

2022 erschien mit "ECHO" die erste Single von Berq, vergangenes Jahr veröffentlichte der aufstrebende Künstler sein Debütalbum. Seit Januar ist der Musiker erneut auf ausverkaufter Tour - wir waren bei der Show im E-Werk Erlangen dabei.

Foto: (c) Kati Kostev
Foto: (c) Kati Kostev

Am 10. Februar verwandelte sich das E-Werk in Erlangen in einen Ort voller Emotionen und Intimität. Der Abend begann mit dem aufstrebenden Künstler Bruno Kawelke, der mit seinen einfühlsamen Texten und melodischen Klängen das Publikum in seinen Bann zog. Sein Song “Orcas” stach dabei besonders hervor und ließ die Zuhörer:innen in eine träumerische Atmosphäre eintauchen.

 

Nach einer kurzen Pause wurde das Licht gedimmt und die ersten Töne von „Heimweg“ erklangen. Direkt mit dem ersten Song entstand eine unglaubliche Stille im Saal, die nur von Berqs Stimme und den sanften Klängen der Band durchbrochen wurde. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen man spürt, dass jede:r im Raum wirklich zuhört. Die erste Gänsehaut ließ nicht lange auf sich warten.

Foto: (c) Kati Kostev
Foto: (c) Kati Kostev

Doch die melancholische Stimmung wurde immer wieder von Berqs humorvollen Kommentaren aufgelockert. Schon nach den ersten Songs machte er eine Bemerkung, die sich durch den ganzen Abend zog: „Erlangen ist einer der kleinsten Tour-Stops – und wir stehen hier alle in einem Club, also will ich euch heute alle ganz laut hören!“. Immer wieder forderte er die Crowd heraus, noch mehr Energie reinzulegen und lauter mitzusingen, besonders bei Songs wie „Alleine“ und „Rote Flaggen“, wo die Stimmung dann auch richtig hochkochte.

 

Nach ruhigen und tiefgehenden Momenten wie bei „Wenn du weinst“, bei dem viele einfach nur mit geschlossenen Augen dastanden und in der Musik versanken, folgten kraftvolle, treibende Songs wie „Vergissmeinnicht“. Man merkte, dass Berq es liebt, mit Dynamik zu spielen: Mal ließ er die Stimmung melancholisch und verträumt werden, dann brachte er sie mit einem einzigen Beatwechsel wieder zum Beben.

Foto: (c) Kati Kostev
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Ein absoluter Gänsehautmoment kam beim Übergang von „Im Wind“ zu „Blauer Ballon“. Während die Band das instrumentale Outro von „Im Wind“ weiterspielte, verschwand Berq plötzlich von der Bühne. Das Licht blieb gedimmt, die Musik lief weiter – bis dann ein Spot mitten im Publikum auf ihn fiel. Er stand auf einer kleinen Leiter umringt von Fans, und begann dort oben „Blauer Ballon“ zu spielen. Es war einer dieser besonderen Konzertmomente, die zeigen, warum Live-Musik so einzigartig ist. Plötzlich war keine Distanz mehr zwischen Künstler und Publikum. Jeder um ihn herum konnte ihn aus nächster Nähe singen hören, konnte sehen, wie er jede Zeile fühlte – und genau das machte diesen Moment so besonders.

 

Ein besonders witziger Moment kam bei „Echo“. In dem Song spielt Berq mit einer Tröte, die dem Track eine ganz eigene Dynamik verleiht. Bevor er sie ansetzte, erzählte er lachend, dass er sich extrem zusammenreißen muss, nicht selbst loszulachen, weil man einfach alles hört, was durch diese Tröte kommt. Und genau dieser kleine Fun-Fact machte die Performance nur noch besser – denn sobald der erste Tröten-Sound erklang, konnte sich auch das Publikum das Lachen kaum verkneifen. Es war genau dieser Mix aus Tiefe und Lockerheit, der den Abend so einmalig machte.

Foto: (c) Kati Kostev
Foto: (c) Kati Kostev

Nachdem sich die Emotionen langsam gesetzt hatten, ging es in den Endspurt. Die Energie auf der Bühne und im Publikum war mittlerweile am Höhepunkt, und mit „Achilles“ kam noch einmal ein Song, der mit seiner kraftvollen Instrumentierung und den aufgeladenen Lyrics einen krassen Kontrast zu den ruhigeren Stücken bildete. „Rote Flaggen“ war dann das absolute Finale, in dem Berq das Publikum noch einmal komplett mitriss und alle Fans noch mal richtig mitgefühlt haben.

 

Als die letzten Töne verklungen waren, standen viele noch eine Weile da – so, als wollten sie das gerade Erlebte noch ein bisschen länger festhalten. Berq hat an diesem Abend nicht einfach nur Songs gespielt, sondern Momente geschaffen, die hängen bleiben. Es war nicht nur ein Konzert, es war ein gemeinsames Erleben – zwischen Nachdenklichkeit, Humor, lauter Euphorie und leisen, ganz intimen Augenblicken.

Foto: (c) Kati Kostev
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Foto: (c) Kati Kostev
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