Von Alisa Knoll (Text & Foto) | 30. Oktober 2024
Am 25.10.2024 spielten Leoniden in der Münchner Muffathalle. Die Band ist aktuell mit ihrem Album Sophisticated Sad Songs auf gleichnamiger Tour durch Europa. Sie lieferten ihren Fans eine gute Auswahl ihrer aktuellen Songs und zeitlosen Hits, gepaart mit jeder Menge schweißtreibenden Bewegungseinheiten.
Nachdem rosmarin mit ihren funky elektronischen Indie-Pop Songs die Leute in der Halle aufgewärmt haben und mit einem Saxophon Solo ihrem Slot noch eins drauf setzten, begann relativ zeitnah auch schon die Show der Kieler Band, weshalb sich über tausend Leute überhaupt an diesem Abend eingefunden haben. Nachdem alle Mitglieder die Bühne betraten haben, schepperten sie als Opener dem Publikum eines ihrer Complex Happings - Interludes um die Ohren. Mit Motion Blur geht es so richtig los und alle beginnen ausgelassen zu tanzen. Sie singen “We can not slow down” und das ist wohl ab dem Punkt auch das ungeschriebene Motto dieser Show.
Nach Keep Fucking Up ertönte das zweite live eingespielte Interlude – Complex Happenings Pt.1. An diesem Punkt sprang die ganze Halle, angeführt von Djamin (Synthesizer) von links nach rechts und wieder im Takt zurück. Das klappte erstaunlich gut ohne große Zwischenfälle. Ebenso im Pogo verlief es spaßig und wild ab. Von Song zu Songs, nahm auch die Größe der Pits stetig zu.
Durchschnaufen nach den Gassenhauern Funeral, River und Never Never konnte das Publikum, als Sänger Jakob samt weißen Klavier in die Crowd kam, sich alle hinhockten und dem Lied Blue Hour lauschten und anschließend aus voller Kehle den “High School Musical” - Hit We’re All In This Together und In The End von Linkin Park zum Besten gaben.
Energiegeladen ging es vor und auf der Bühne weiter. Wer die Band bereits schon einmal live gesehen hat, weiß: das ist ein Erlebnis, an das man sich gern länger, wenn nicht sogar für immer, erinnert. Es werden Gitarren über dem Kopf gewirbelt, Mikrofonständer zweckentfremdet, gesprungen, getanzt und die Bühne bis in den letzten Winkel ausgenutzt, bevor sie ihre Performance ins bzw. auf's Publikum verlagern.
Denn Jakob (Gesang) und Lennart (Gitarre) gingen jeweils crowdsurfen, während sie Cowbell/Jam Block bzw. Gitarre spielen.
Nach vier Zugaben bei denen noch einmal seitens des Publikums alles aus der Stimme rausgeholt worden ist, ging das Konzert zu Ende. Es war eigentlich unmöglich trocken aus dieser Show zu kommen. Ebenso war es unmöglich, der Leidenschaft und dem Treiben der Band mit dem damit einhergehenden Enthusiasmus der Fans zu entkommen. Es steckte bis in die hintersten Reihen an.
Die Band brennt für ihre Musik und transportiert dies unermüdlich und authentisch ans Publikum. So abgedroschen "Das ist was für jung und alt" klingen mag, in dem Fall trifft es hier zu. Grob geschätzt war von 8 bis 60 Jahren jedes Alter vertreten und jeder/jede genießte die Show auf seine/ihre Art. Was sie dennoch alle gemein hatten: das Glitzern in den Augen während und nach dem Konzert.