Wir waren vom 7. bis 9. Juli bei dem wohl beliebtesten Hip-Hop/Rap Festival in Deutschland mit dabei. Das splash-Festival feierte dieses Jahr seinen 20. Geburtstag und lud sich namenhafte Gäste wie beispielweise Sido, Marteria, K.I.Z., Travis Scott, Gucci Mane uvm. ein. Der ein oder andere Act hat mich und andere Besucher überrascht, aber auch enttäuscht.
Nach dem Festival habe ich noch ein paar Besucher/innen zu ihren Erfahrungen und Meinungen zum diesjährigen splash befragt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie unterschiedlich die Besucher sind, aber doch so viel gemeinsam haben. Alle sind aus den gleichen Gründen zum Festival gekommen - der Liebe zur Musik und gemeinsam mit anderen Leuten eine gute Zeit zu haben.
Am Freitagabend gegen 18:30 Uhr habe ich mir den ersten Act angesehen, auf den ich mich mit am meisten gefreut habe. Mein splash wurde also mit den Mädels von SXTN eingeläutet und das hätte nicht besser sein können. Die Meinungen gehen bei SXTN bzw. bei Frauen im Rap generell weit auseinander. Die einen feiern es, so wie ich. Andere können sich kaum etwas schlimmeres vorstellen. Aber auf dem splash waren sich die Besucher eigentlich alle einig und füllten den Platz vor der Bühne bis oben zu der „Tribüne“. Vielleicht nur aus reiner Neugier oder aus ernsthaftem Interesse. Der Platz und die Menge vor der Bühne verwandelten sich schlagartig in einen riesigen Pogo, als SXTN ihren ersten Song spielten. Das änderte sich den ganzen Auftritt über nicht. Die Menge hatte Bock, schreite jeden Text mit und feierte und schwitzte bis zum Schluss. Man wurde keineswegs enttäuscht.
Weiter ging es an dem Abend für mich mit einem kurzen Abstecher zu Mac Miller. Ich hatte mich echt drauf gefreut ihn mal live zu sehen, aber ich fand’s ziemlich enttäuschend, da er selbst kaum gerappt hat. Zu Ende habe ich mir das nicht angesehen, so kann ich also nicht beurteilen, ob’s anders/besser wurde. Da ich einfach mehr Erwartungen hatte, fand ich diesen Auftritt mit am richtig schwach.
Überraschend gut hat mir der Auftritt von Rin gefallen, obwohl mir Rin eigentlich nur was
vom Namen sagte und mehr als zwei Songs kannte ich auch nicht. Das Publikum rastete auch ähnlich wie bei SXTN total aus. Die gute Stimmung der Leute steckte sofort an und die Songs, die er
spielte, waren catchy. Tagen später verfolgt mich noch ein Ohrwurm von dem Song „Bros“. Den Leuten schien es größtenteils auch egal
zu sein, dass er sein Set 15 Minuten früher beendet und als Zugabe einfach den selben Song nochmal gespielt hat.
Der Freitag wurde dann von dem Headliner K.I.Z. beendet. Die Erwartungen waren hoch, denn in
der Vergangenheit hat mich keine Live Show von ihnen enttäuscht. Jedoch haben mir bei K.I.Z der ein oder andere Klassiker gefehlt und die Show wurde mit einem mir persönlich zu ruhigen Song
beendet. Aber Licht, Perfomance und „Special Effects“ waren wie immer top und das Konzept dahinter von vorne bis hinten durchdacht.
1. Was macht für dich das splash Festival aus?
Anonym: Vier Tage aus dem Alltag entfliehen, um mit Leuten die Hip-Hop
lieben maximalen Spaß zu haben.
2. Welcher Act hat dich live am meisten überrascht und welcher Act war eher enttäuschend?
Anonym: Die besten Acts waren Rin, KMN und SXTN. Die neue Generation hebt
Turn Up einfach auf ein neues Level. Sido hat einfach mächtig überrascht, hat die Gäste perfekt eingesetzt und hatte immer einen As im Ärmel. Enttäuschung war für mich K.I.Z. Sie hätten bisschen
mehr Power zeigen können. Wurde viel geredet und es haben Klassiker wie ‚Walpurgisnacht’ gefehlt, die einfach Stimmung machen. Genetikk’s Songauswahl war leider auch sehr
schwach.
3. Was war dein „splash“ – Moment?
Anonym: Die Zeltplatzaction. Flunkyball mit Mischen. Mehr muss man nicht
sagen.
1. Was macht für dich das splash Festival aus?
Darius: Im Wesentlichen die Zusammenkunft mit Freunden fernab von
Verpflichtungen des Alltags, was einem ein zumindest temporäres Gefühl der Freiheit gibt. Ich schreibe in 8 Wochen das 1. Staatsexamen und hab auch sonst ein stressiges Leben, das mir ein wenig
Freiraum und Freude an den kleinen Dingen lässt.
2. Welcher Act hat dich live am meisten überrascht und welcher Act war eher enttäuschend?
Darius: K:I.Z. haben eine geisteskranke geile Show abgeliefert. Bin erstaunt
darüber, dass sie auch nach so vielen Jahren einfach immer und immer besser werden.
Enttäuschend waren ungefähr sämtliche Amirapper, also Gucci Mane, Travis Scott und Desiigner. 15 Minuten zu
spät anfangen, 10 Minuten früher aufhören und nur auf Playback muss man sich ehrlich nicht geben.
3. Was war dein „splash“ - Moment?
Darius: Damals wie heute: meine Freundin. Kennengelernt auf dem splash19. Sie mag Hip-Hop, ich mag Hip-Hop, es war einfach ein idealer Ort, um sich kennenzulernen. Wir haben uns dort gefunden – wie dieses Jahr – auch in Zukunft dort hingehen. Ich könnte das ausführen, aber das würde Stunden dauern. Aber was mich dort hinzieht, ist das Wissen, dort ein wundervolles Mädchen kennengelernt zu haben, das ich jetzt meine Freundin nennen darf. Sie ist sozusagen mein großer splash-Moment. Allein deshalb werde ich auch in Zukunft dahin fahren. Außerdem haben wir dieses Jahr einen Minion angezündet, das war herrlich. Ich hasse Minions.
Samstagnacht pilgerte so ziemlich jeder zum splash-Klassiker und wieder einmal Headliner Marteria. Was wäre ein splash-Line Up ohne Marteria? Die Mischung aus älteren und den neuen „Roswell“-Songs war meiner Meinung nach gut gewählt. Auch Marsimoto bekam noch seinen Auftritt. Alles in allem war es eine klassische und sehr gute Show mit ebenfalls gelungener Songauswahl. Nichts außergewöhnliches, wenn man, wie ich Marteria bereits (öfter) live gesehen hat.
1. Was macht für dich das splash Festival aus?
Lena: Einfach das Feeling, die Menschen, die Musik natürlich. Splash ist jedes Jahr ein bisschen mehr Heimat geworden, und jedes Jahr erfüllt es alle Erwartungen.
2. Welcher Act hat dich live am meisten überrascht und welcher Act war eher enttäuschend?
Lena: Enttäuschend fand ich dieses Jahr Bonez & RAF, haben einfach nicht so abgerissen wie ich es mir erhofft hatte. Überraschenderweise aber fand ich Rin mit einer der besten Acts, bin eigentlich nicht mal Fan.
3. Was war dein „splash“ - Moment?
Lena: Definitiv Sonntag Nacht. Das Feeling ist da einfach das beste. Mit der leichten Melancholie schon in der Luft. Wenn man fertig vom Wochenende bis früh um 4 durchtanzt nur um anschließend noch fertiger sein Zelt zusammenzupacken, nachhause zu fahren und nächstes Jahr an der selben Stelle wieder zu zelten.
Der letzte Festivaltag bricht an. Für mich persönlich war kein Act mehr dabei, den ich unbedingt hätte sehen wollen. Jedoch war ich neugierig wie Sido live abschneidet und habe mir davor mehr oder weniger freiwillig noch Bonez MC & Raf Camora und Genetikk angesehen. Genetikk höre ich privat nicht, aber es ist cool zu sehen wie sie gewachsen sind. 2014 haben sie noch auf der kleinen Strandbühne gespielt und 3 Jahre später auf der Mainstage, kurz vor’m Headliner Slot. Respekt. Die Show an sich fand ich ganz gut, die Menge war meines Empfindens nach so "semi" in guter Stimmung. Vielleicht lag es an dem Tag und der Uhrzeit.
1. Welcher Act hat dich live am meisten überrascht und welcher Act war eher enttäuschend?
Anonym: Bester Act war Bonez und Raf, einfach weil ich alles mitschreien
konnte. Enttäuscht war ich bei Travis Scott, weil er nur Vans anhatte. Wahrscheinlich hatte er zu viel Angst, dass wieder seine Schuhe geklaut
werden.
2. Was war dein „splash“ – Moment?
Anonym: Die unzähligen Flunkyballspiele, bei denen meine Kollegen umgefallen
sind.
Anschließend habe ich mir ein paar Songs von Raf Camora & Bonez MC angesehen. Überhaupt nicht meine Musik, ich hasse es und den Hype darum . Aber man kann sich ja mal drauf einlassen, dachte ich mir. Lange hielt ich es nicht aus. Es war viel zu überladen, da gefühlt jeder Besucher Fan davon ist und somit auch einen Blick erhaschen wollte, trotz kleiner Bühne. Schließlich ergriff die Flucht. Weiter gings dann beim letzten Headliner Sido. Dort war glaube nun jeder Besucher vertreten. Ich war echt gespannt welche Songs er spielen wird und ob er live etwas kann. Und ja, kann er. Die Liveshow war echt gut und die Songauswahl besser gewählt, als gedacht. Die alten Klassiker wie „Mein Block“ und „Schlechtes Vorbild“ durften natürlich nicht fehlen.
1. Was macht für dich das splash Festival aus?
Josefine: Weiß nicht, gar nicht mal so die Acts an sich, weil ich einfach
schon so oft da war, dass ich kaum neue Acts sehe. Mehr so das Feeling. Ich finde halt, dass das splash immer wie so ein fettes Treffen mit allen Freunden ist, die man eigentlich vorher gar nicht
kannte.
2. Welcher Act hat dich live am meisten überrascht und welcher Act war eher enttäuschend?
Josefine: "Enttäuscht" hat mich auf jeden Fall Desiigner, obwohl ich mir da schon denken konnte, dass er live relativ schlecht ist (lag aber glaube ich auch bisschen an der Bühne) und Bonez und Raf, weil ich 187 als Gruppe halt live schon kenne und die echt richtig gut sind, aber mit Raf.... naja! (außerdem auch viel zu kleine Bühne) Überrascht hat mich eigentlich nur SXTN, weil ich bei denen echt nicht gedacht hätte, dass da SO viele Menschen hingehen und so abgehen um 18:30 Uhr.
3. Was war dein „splash“ - Moment?
Josefine: Für einen Moment kann ich mich gar nicht entscheiden. Einerseits der Mac Miller Auftritt, weil das nach 5 Jahren endlich mal geklappt hat. Dann der Marteria Auftritt, weil gefühlt kein anderer Act das splash so liebt, wie er. Oder wie immer die gesamte Nacht zum Montag, weil da irgendwie alle nochmal länger als sonst auf dem Gelände bleiben und jeden letzten Act ausnutzen und dann auch auf dem Zeltplatz voll die andere Stimmung ist, als an den anderen Tagen.
1. Welcher Act hat dich live am meisten überrascht und welcher
Act war eher enttäuschend?
Ana: Bei SXTN hat mich überrascht wie viele Typen im Publikum waren, obwohl
genau die sich immer darüber aufregen, dass es Rap für Mädchen wäre.
2. Was war dein „splash“ - Moment?
Ana: Jeder Moment, als irgendein Artist an einem vorbeigelaufen ist und man gemerkt hat,
dass es doch auch nur Menschen sind.
Für mich macht genau das das splash aus, weil einfach jeder deutscher Rapper dort ist, egal ob er als Act gebucht ist oder nicht. Wenn man sie dann irgendwo
im Publikum entdeckt, oder wie sie über’s Gelände laufen und man sogar ein kurzes Gespräch mit ihnen führen kann, gibt das ein sehr familiäres Gefühl, auch
wenn über 25.000 Menschen da sind.
(c) Alisa, Juli 2017