Es ist soweit! Endlich ist es wieder Zeit, seine zerschlissene Lederkutte auszupacken, um lässig mit der Kippe im Mundwinkel in ‘nem verrauchten Pub in der Ecke zu sitzen und zu Metallicas neuem Album „Hardwired…to self-destruct“ mitzunicken.
Naja, so in etwa zumindest.
Nach ihrem letzten Studio-Album „Death Magnetic“ ließen sie nach acht Jahren endlich mal wieder was von sich hören.
Schon nach den ersten paar Tönen schlug mein armes „Fangirl-Herz“ höher. Ihren unverkennbaren Sound haben die Jungs aus den USA nach all der Zeit auf jeden Fall nicht verloren. Ganz im Gegenteil! Man hat das Gefühl, endlich mal wieder etwas zu hören, das wirklich nach ihnen klingt - nachdem die Alben der letzten 20 Jahre mehr oder weniger enttäuschend waren.
„Hardwired…to self-destruct“ hat den gleichen lässigen und souveränen Groove wie „Load“, aber auch viele Einflüsse aus den Zeiten vor 1991, auch wenn es teilweise nicht so schnell und aggressiv ist.
Meine anfängliche Skepsis, die ich generell gegenüber neuen Alben meiner Lieblinsbands pflege, verflog schnell nach den ersten beiden Songs „Atlas, rise!“ und „Hardwired“. Während des Hörens der restlichen Songs konnte ich mich immer mehr mit dem Album anfreunden.
Dabei blieb es aber leider auch. Keine übermäßige Euphorie, kein Riff oder Solo, das mich umhaut, aber dennoch habe ich mich dabei erwischt, wie ich es - aufgeregt zum Takt nickend - am Ende jedes Liedes kaum erwarten konnte das nächste zu hören.
Alles in allem finde ich „Hardwired…to self-destruct“ rundum zufriedenstellend und überzeugend, mehr jedoch leider nicht. Die Songs sind schön zu hören und ich habe mich gefreut, dass Metallica wieder ein bisschen mehr zu ihrem alten Sound gefunden haben. Allerdings fehlen mir „catchy“ Riffs und Songs, die einem auch Tage später noch im Kopf hängen bleiben.
Das Album ist an sich grundsolide; die Jungs beweisen, dass sie es auch mit 50 immer noch draufhaben.
Neben „Death Magnetic“ ist es meiner Meinung nach das Beste, was sie seit 1997 ‘rausgebracht haben. Eines meiner Lieblingsalben wird es zwar nicht, aber endlich mal wieder etwas von seiner Lieblingsband zu hören ist mindestens genauso schön wie Pizza und Hundebabys!
(c) November 2016, Chiara